Papierherstellung, Transport, Stromverbrauch für Echtheitsprüfungen und den Betrieb von Geldautomaten oder Abfallprodukte, die im Rahmen der Bearbeitung durch Wertdienstleister und Kreditinstitute entstehen: Diese Auflistung suggeriert einen immensen ökologischen Fußabdruck für Banknoten. Doch denkt man an die teilweise mitgenommen aussehenden Scheine im eigenen Portemonnaie, findet sich schnell ein Gegenargument. Banknoten können eine lange Lebensdauer vorweisen. Wie es unterm Strich um ihre Umweltbilanz steht, zeigt eine Studie der Europäischen Zentralbank.
Regelmäßig im Blick: Umweltauswirkungen
Ende 2023 hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Studie zu den Umweltauswirkungen der Euro-Banknoten veröffentlicht. In den Fokus rückte der gesamte Lebenszyklus einer Banknote, angefangen bei der Rohstoffbeschaffung und Herstellung über die Verteilung und Inverkehrgabe der Euro-Banknoten bis hin zum Lebensende, ihrer Verbrennung. Um dieses Geflecht sinnvoll zu bewerten, setzte die EZB auf die Product-Environmental-Footprint-(PEF)-Methode der Europäischen Kommission. Ihr Vorteil: Der standardisierte Ansatz für verschiedene Produkte und Aktivitäten lässt Vergleiche zu. Dazu später mehr.
Zum ersten Mal nahm die EZB in den vergangenen Jahren ihre Euro-Banknoten nicht unter die Lupe. Bereits 2004 mussten sich die Scheine einer Ökobilanz unterziehen. Die damaligen Ergebnisse zeigten erste Optimierungspotenziale auf, die die Verantwortlichen beispielsweise durch den Umstieg auf nachhaltige Baumwolle für das Notenpapier umsetzten (Sustainable Cotton Programm). Vergleichen lassen sich beide Studien jedoch nicht, da ihnen unterschiedliche Untersuchungseinheiten und -methoden zugrunde liegen.
Eine Frage des Vergleichs
Doch zu welchem Ergebnis kam die Studie, die sich auf das Jahr 2019 bezieht, letztlich? Welche Größe hat der ökologische Fußabdruck von Euro-Banknoten? Die Antwort: eine recht geringe. Hier helfen die bereits erwähnten Vergleiche. Der Umweltfußabdruck, der sich aus der Verwendung von Scheinen pro Person und pro Jahr ergibt, entspricht einer acht Kilometer langen Autofahrt. Von dem jährlichen Konsumverhalten eines EU-Bürgers nimmt die Umweltauswirkung der EU-Banknoten lediglich 0,01 Prozent ein.
Um erneut ins Wissenschaftliche abzubiegen:
- – Der Umweltindikator, der sich anhand der PEF-Methode berechnen lässt, beträgt für die jährliche Barzahlung je Person im Euroraum 101 µPt (Mikropunkte).
- – 1.003.686 µPt fallen für die gesamten jährlichen Umweltauswirkungen pro Person an.
Auch diese Gegenüberstellung gewinnt über die Fahrstreckenmetapher an Anschaulichkeit. So lässt sich die jährliche Umweltauswirkung eines EU-Bürgers in 79.575 Fahrtkilometer umrechnen, was beinahe zwei Weltumrundungen gleicht.
Noch nicht gelöst ist die Frage, ob Banknoten umweltfreundlicher als andere Zahlungsmittel sind. Hier fehlen vergleichbare Analysen zu alternativen Bezahlmöglichkeiten.
Bargeld: Mehr als ökologisch!
Auf diesen Ergebnissen ruht sich die EZB aber nicht aus. Ziel ist es, Bargeld weiterhin so sicher und nachhaltig wie möglich anzubieten und gleichzeitig die Verfügbarkeit wie auch die öffentliche Zugänglichkeit sicherzustellen. Für alle, die sich über die frohe Kunde freuen, dass Bargeld ökologisch gut abschneidet: Es kann noch mehr! Sicherheit, Transparenz und Effizienz lassen sich mit passender digitaler Softwareunterstützung einfach im Bargeldmanagement integrieren. Ob am Point of Sale, beim Thema Cash Recycling oder bezüglich Bargeldlogistik und Nachverfolgbarkeit – sinnvolle Ansatzpunkte gibt es viele.
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